Laufpraxis: Etwas mehr (Lauf-) Haltung bitte

Laufpraxis Laufhaltung

Wenn Ihr euch mal bei Laufwettkämpfen oder im Training umschaut, dann hat jeder Läufer so seine eigene Lauftechnik und Laufhaltung. Und auch wenn wir über die Laufhaltung diskutieren und diese trainieren, so muss ganz klar gesagt werden, dass die meisten Läufer mit ihrer Technik und Haltung ins Ziel kommen – trotz aller Wissenschaft, die wir daraus machen. Natürlich kann es Sinn machen, langfristig und kontinuierlich die Haltung beim Laufen zu verändern, um ökonomischer und effektiver zu laufen. Dies bedarf gerade bei der Lauftechnik seine Zeit. Aber was ich auch immer wieder interessant finde ist die Laufhaltung und die Einstellung zum Laufen an sich. Also mal weg von der ganzen Technik, sondern nur mal Körperhaltung und Körperspannung betrachtet. Auch hier gibt es viele Unterschiede zu beobachten, und genau da möchte ich mit meinem Artikel ansetzen und vielleicht zum Nachdenken anregen.

In den vielen Jahren, in denen ich als Läufer unterwegs bin, habe ich viele unterschiedliche Laufhaltungen gesehen. Beobachtet Euch doch einmal selbst oder lasst Euch beobachten. Wie sieht Eure Körperhaltung beim Laufen aus, wenn Ihr Euch beispielsweise schlecht fühlt und der Tag nicht so lief? Und schaut dagegen Eure Haltung an, wenn Ihr Euch richtig gut fühlt und sprichwörtlich auf Wolke 7 schwebt. Ich denke, die meisten werden große Unterschiede entdecken. Im ersten Fall sind meist hängende Schultern zu beobachten und vielleicht ein gekrümmter Rücken. Im zweiten Fall hingegen strahlt der Sportler Selbstbewusstsein durch einen aufrechten Oberkörper aus.

Ich möchte jetzt kein Lehrbuch schreiben und die Laufhaltungen bewerten. Dies können andere sicherlich besser; ich für meinen Teil nehme mir nicht heraus zu sagen, was richtig oder falsch ist. Aber ich möchte Euch mit diesem Beitrag sensibilisieren und zum Beobachten anregen. Spürt doch einfach mal, was sich beim Laufen gut anfühlt und vor allem was es mit Euch und Eurer Gedankenwelt macht.

Laufhaltung bitte

Laufhaltung
Hoffentlich sieht mich keiner
Kennt Ihr diese Haltung: Ihr lauft an anderen Läufer vorbei, sie schauen auf den Boden, und insgesamt scheint ihnen die gesamte Angelegenheit peinlich zu sein. Der gesamte Oberkörper wirkt wie in sich zusammengefallen. Vielleicht kennt Ihr selbst dieses Gefühl. Ihr wollt nicht gesehen werden, und es ist Euch peinlich. Peinlich, weil Ihr so langsam seid oder weil Laufen so uncool ist, oder weil man in den Sportklamotten vielleicht die Speckröllchen noch schneller sieht als sonst. Leute, Kopf hoch. Seid stolz auf das, was Ihr da macht. Denn mit dieser Duckmäuserhaltung macht Laufen auf Dauer keine Laune. Richtet den Blick nach vorn, richtet die Schulter auf und bringt Spannung in den Oberkörper. Zeigt, wer Ihr seid und lasst die anderen Menschen denken, was sie wollen. Wir können selbiges sowieso nicht beeinflussen. Ich habe mir schon zeitig immer eines gesagt: Wenn die Menschen über mich reden, dann bin ich interessant. Habt Spaß bei dem, was Ihr da macht. Wenn es mal Tage gibt, an denen ich nicht gut drauf bin, dann wähle ich ungewöhnliche Wege für mich. So springe ich von Pfütze zu Pfütze und freue mich wie ein kleines Kind darüber. Oder ich laufe im Gelände, welches mich und meinen Körper komplett fordert. Danach merke ich richtig, wie ich mich aufrichte und stolz auf mich und meine Leistung bin. Oder denkt einfach immer daran, an der nächsten Ecke könnte ein Fotograf stehen und da wollt Ihr natürlich ein gutes Bild abgeben.

Das Faustgesicht
Ich habe mittlerweile ein gutes Spielchen für mich entwickelt, dies lautet: Grüßt er/sie oder nicht? Vor einigen Jahren haben sich Läufer munter durch die Landschaft gegrüßt, und irgendwie fand ich es alles lockerer. Zugegeben, es gab da auch noch weniger Läufer. Laufen ist in der Gesellschaft angekommen, und dies ist auch gut so. Es besteht natürlich auch keine „Grüßpflicht“, was ich mir in größeren Städten und Parks auch schwierig vorstelle. Aber ich finde es schade, wenn griesgrämig trainiert wird. Einige Menschen sehen dabei aus als ob gleich die Welt untergeht. Wer Tempo ballert ist fokusiert, da erwarte ich keine Freudensprünge. Aber es gibt so viele Sportler, denen etwas mehr Leichtigkeit und ein Lächeln auf den Lippen ganz gut stehen würde. Lasst das Laufen zu einer Freude werden, nehmt euch selbst auf die Schippe und vor allem nicht so ernst. Rennt durch den Wald und singt mal laut ein Lied, wer soll Euch da einen Vogel zeigen, das Rotwild im Busch? Pah, mehr Lebensfreude würde vielen von uns gut stehen. Deshalb weniger Faustgesicht und mehr Grinsebacke. Hierbei noch einmal ganz klar: Wenn es um Leistungen im Wettkampf geht, dann verlangt niemand ein Lächeln. Ganz im Gegenteil, dann ist Alarm und Konzentration angesagt, und das Lächeln darf gern im Ziel wieder raus gelassen werden.

Dies waren mal so zwei Beobachtungen aus der Laufpraxis, die aus meiner Sicht das Laufen erschweren. Bringt Leichtigkeit und Freude in den Sport und Ihr werdet merken, wie gut es sich anfühlt.

Mein Name ist Heiko Wache und ich bin seit 2013 selbständiger Personal Trainer in Dresden und Umgebung. Ich bin zertifizierter Laufcoach, Personal Trainer und Fitnesstrainer-B. Meine Kompetenzen liegen im gesamtheitlichen Lauftraining für Laufeinsteigerinnen und dem Bereich Fitness/Abnehmen. Ich helfe Dir dabei erfolgreich mit dem Laufen zu beginnen oder Dich im eigenen Körper wohlzufühlen. Weitere Informationen zu meinem Personal Training in Dresden, der bundesweiten Online-Trainingsbetreuung, meinen Laufkursen und Laufcamps können sehr gern erfragt werden. Mail: kontakt@laufen-total.de oder Telefon: 01511 2718082.

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